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Projekte


Kunst & Politik 1990/1996

Kunst der Nation?
Kunstpolitik im Dritten Reich

Kulturtheorien

Die theoretischen Elemente der nationalsozialistischen Theo-Psycho-Ideologie gehen auf Kulturkritiken des wilhelminischen Deutschland des 19. Jahrhunderts zurück, etwa auf Schriften Paul Lagardes, Julius Langbehns oder auf Max Nordau, der in seinem Buch Entartung moderne Kunst (etwa den Impressionismus) bereits als "krankhaft" bezeichnet. In den 20er Jahren nahmen verschiedene "philosophische" Schriften Nordaus Gedanken wieder auf und große Teile der national-sozialistischen Argumentationen vorweg. Paul Schulze-Naumburg veröffentlichte 1928 Kunst und Rasse, worin er ebenfalls Krankheits-symptome mit Bildern der Moderne in Verbindung bringt. Die Krankheit wird zum Synonym mit der Abweichung, dem Regelverfall, der Unordnung (innerhalb des Körpers wie des Geistes) und damit zum Synonym für denjenigen Gegensatz, der systematisch aufgebaut wurde: das Andere ist das Kranke - die Abweichung von der Norm bedroht die Ordnung, die Gesundheit des Staatskörpers. Rasse wird zum Synonym für diesen Staatskörper, entartete Kunst zu ihrem Antikörper.

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