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Projekte


Kunst & Politik 1990/1996

Kunst der Nation?
Kunstpolitik im Dritten Reich

Das Ahnenerbe

1935 wurde das "Ahnenerbe" gegründet, eine "wissenschaftliche" Abteilung der SS, die vor allem archäologische Beweise für die Vorherrschaft der arischen Rasse zu erbringen versuchte und auch die gesamte Altertumsforschung in Deutsch-land bestimmte. Die zentrale Stellung, die die Formierung und Präzisierung kultureller Werte einnahm, wird allein durch diese große Anzahl an Institutionen verdeutlicht, die damit beschäftigt waren, Grundlagen einer "neuen" Kulturtheorie, und damit auch für eine "neue" Kunsttheorie zu erarbeiten. Es wird dadurch aber auch klar, daß diese neuen Theorien keine einheitlichen oder besonders zusammenhängenden sein konnten: nicht die Elemente selbst sind Grundlage der faschistischen Ideologie und Kulturpolitik, es ist ihre Formation, die "neue" Anordnung, in die diese Elemente gebracht werden. Der Nationalsozialismus stellt eine spezifische, durchaus heterogene, Ordnungsform kulturtheoretischer, kunst-theoretischer, anthropologisch-ethisch-ethnischer, gesellschaftspolitischer und ökonomischer Ideen und Konzepte dar. Einen der wichtigsten Faktoren innerhalb der Kollektivierung und damit der Disziplinierung der Massen stellte die Kunst dar: sie konnte einen sichtbaren Ausdruck der Produktion von Normen herstellen, einem kulturellen Wertesystem ästhetisches Profil verleihen.

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